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Jacqueline Auen

Jion

Aktualisiert: 19. März 2023

18. März 2023 - 19. März 2023

Leitung: Sensei Matthias Degen



Mein erster Seminarbesuch in diesem Jahr. Bisher hatte ich die Jion Kata noch nicht von Grund auf gelernt und der Ablauf war mir daher weitestgehend unbekannt. Die alten Kata strahlen für mich eine gewisse Faszination aus und ich war nun bestrebt diese zu lernen.


Sensei Matthias Degen baute in der ersten Trainingseinheit den Ablauf der Kata Schritt für Schritt auf. Viele Bewegungen kannte ich aus den Heian Kata, wiederum gab es einige mir persönlich unbekanntere Techniken/Bewegungsweisen. Die Kata lässt einen leichteren Einstieg zu, da viel grundlegendes Kihon in ihr vereint ist.


Sensei Matthias Degen ließ uns die Kata in verschiedenen Varianten laufen: Stark, Atmungs-bezogen, langsam und mit Bedacht auf die kleinsten Bewegungen. Als er auf die korrekten Drehungen der Handgelenke bei den einzelnen Techniken aufmerksam machte, fiel mir erstmal auf, wie viel davon in dieser Kata versteckt waren.


Jede Winkeländerung des Stands, der Haltung hat eine Auswirkung auf den Energiefluss und die Effektivität der Technik. Die Kata langsam zu laufen ließ viele kleine Fehler an die Oberfläche treten, die man bei normaler Geschwindigkeit gerne mal übersieht. Wie es so schön heißt, eine Technik kann man nur wirklich verstehen lernen wenn man diese langsam wie auch schnell korrekt auszuführen weiß.


Der Name der Kata wurde u.a. von Funakoshi Gichin mit den Zeichen für „liebevolle Gnade“ geschrieben. Mir persönlich hat die Kata in ihrem Ablauf viel Gnade gezeigt und Demut gelehrt. Allein durch ihr striktes Basic-Kihon, dem man manchmal doch etwas zu wenig Aufmerksamkeit zukommen lässt. Dies vereint mit einem Gefühl von Stärke & Disziplin in Körper & Geist und einer gewissen Ästhetik in der Bewegung. So sehr meine Beine auch wussten wo der Weg hinführte, war ich mit meinen Armen und dem Oberkörper gerne mal überfordert. Die Kata verlangt wenig, und dennoch viel. Sie ebnet die Basis und versteckt doch so viele kleine neue Details. Eine Kata die mir auf meinem Kampfkunstweg noch einiges an Freude bereiten wird 😊


Die darauffolgenden Trainingseinheiten beschäftigten wir uns mit den einzelnen Prinzipien der Kata und übten verschiedene Varianten aus den Bereichen: Würfe, Hebel, Kakie, Clincheingänge etc.


Ein besonderes Augenmerk lag auf dem mir zuvor unbekannten Wort des Prinzips Meotode (gleichzeitiges Benutzen beider Hände). Mit leichter Verwirrung und Neuerlernens der Links/Rechts-Koordination übten wir mit unterschiedlichen Techniken mit beiden Händen gleichzeitig auf den Partner einzuwirken.


Auch im Kumite gab es viele grundlegende Techniken, die neu zusammengesteckt und mit ihrem Bezug auf verschiedene Körperprinzipien eine ungeheure Vielfalt darboten – und auch nicht immer gleich so funktionierten wie man sich das vorstellte, obwohl man die Technik doch schon so lange kannte – das tat jedoch unserem motivierten Streben und Lerndrang keinen Abbruch.


Ich danke Sensei Matthias Degen und den anderen Teilnehmern für das schöne Seminar. Es hat mir viel Freude bereitet und mit der Verbindung von Alt und Neu viel Inspiration für das eigene Training gebracht.


Jacqueline Auen

Budokan Bensheim


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