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Gabi Fischer-Lind

Dehnung Teil II – Geschmeidig wie eine Katze

Die Katzen vereinen Weichheit und Kraft auf ganz besondere Weise. Extrem beweglich, weich, leichtfüßig und entspannt, können sie im nächsten Moment blitzschnell, kraftvoll und gefährlich sein. Diese Qualitäten in der Kampfkunst- oder Qigong-Übung zu entwickeln, gilt als große Kunst. Neben anderer Aspekte, wie dem rechten Maß an Spannung und Entspannung, spielt die Beweglichkeit eine wichtige Rolle. Sich dehnen und strecken, so leicht und weich wie eine Katze, geht nur, wenn alle überflüssige Spannung aus dem Körper gewichen ist und gleichzeitig ausreichend Spannung am rechten Ort vorhanden ist.

Gleich der katzenhaften Bewegung sind viele Dehnungs-Übungen, z.B. im Qigong, in fließende Bewegungen verpackt. Dabei entstehen Dehnungs-Linien und –Kombinationen durch den ganzen Körper. Dehnungen einer Linie oder Körper-Partie bewegen sich weiter in Dehnungen einer zweiten oder dritten Linie. So verbinden sich die Meridiane und alle Gewebe, Gelenke und mehrere Muskelgruppen werden in eine Übung einbezogen.

Die Wirbelsäule spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie ist der zentrale Kanal des Nervensystems und chinesisch betrachtet mit dem Dumai-Meridian verbunden. Sie wird in die Dehnungen und in die Dehn-Bewegungen einbezogen und schwingt geschmeidig mit – man denke an den Rücken einer Katze.



Schwingt und dreht sich die Wirbelsäule weich, bewegen sich das Qi und die Bewegungs-Welle von dort aus in die Arme und Beine. Eine verbundene Ganzkörperbewegung entsteht. In einigen Übungen aus Qigong und Taijiquan kann man das sehr schön beobachten. Eine Bewegung fließt in eine andere und tiefe Stellungen, Drehungen in den Hüften, Umsetzen der Füße und Gewichtsverlagerungen wechseln sich sehr natürlich und „rund“ ab.

Wenn die Sehnen, das Bindegewebe (= Faszien) und die Muskeln geschmeidig und dehnbar sind:

  • … fließt das Qi durch alle Bereiche des Körpers.

  • … lösen sich Verhärtungen und Blockaden. Im Idealfall verschwinden Schmerzen und selbst alte Einschränkungen beginnen, sich langsam zu verbessern.

  • … fühlt man sich einfach wohler und kraftvoller.

  • … werden die Übungen aus Qigong, Meditation und Kampfkunst effektiver.

  • … steckt man nicht mehr so schnell fest, weder muskulär noch emotional. Man wird durchlässiger (Tong).

In den letzten Jahren wurden die Faszien – vorher in der westlichen Medizin wenig beachtet - als wichtiger Teil des Körpers entdeckt. Seitdem gibt es Faszien-Training und unter anderem auch Faszien-Qigong. Diese Entwicklung ist umso spannender, da es dieses „Faszien-Qigong“ schon immer gegeben hat. Geschmeidige Bewegungen entstehen ja gerade dadurch, dass möglichst viele Anteile des Körpers einbezogen werden.

Ob die Dehnung nun sehr langsam, mit haltender Kraft, oder eher mit in dynamischen Bewegungen verbunden geübt wird – alle verschiedenen Methoden fördern die Durchlässigkeit des Körpers und die Bewegung des Qi. Sie können unterschiedlich eingesetzt werden und passen in verschiedene zeitliche Abläufe des weiteren Trainings. Für viele Menschen ist es heute vor allem wichtig die Blockaden und die Steifheit des ganz „normalen“, meist bewegungsarmen Alltags loszuwerden.

Täglich geübt entfalten sie am meisten Wirkung und halten a längsten an!


Ich wünsche euch viel Freude beim Dehnen!

Mit geschmeidigen Grüßen…

Gabi Fischer Lind

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